Wein, ein Produkt, das seit Jahrtausenden genossen wird, ist tief in das kulturelle Erbe vieler Gesellschaften eingebettet. In der modernen Weinwelt werden Themen wie biologischer Anbau, Naturweine und naturnahe Arbeit im Rebberg immer öfter und teilweise kontrovers diskutiert. Dabei steht vielfach auch die grundsätzliche Frage im Raum, ob Wein überhaupt ein Naturprodukt ist. Darüber hinaus bleibt die Definition des Wortes "nachhaltig" im Kontext mit Wein eine argumentative Herausforderung, die von vielen Variablen abhängig ist. Es ist also kompliziert.
Für Konsumenten kann das "Dickicht" aus Labels, Zertifikaten, Auszeichnungen, Produktionsmethoden und Expertenmeinungen sehr herausfordernd und zuweilen auch anstrengend sein. Es ist und wird zunehmend schwieriger, den Überblick zu behalten und auf Anhieb zu verstehen, was ein Label bedeutet und welche Praktiken es repräsentiert. Trotz dieser Herausforderungen zeigt der Trend, dass sich Kundinnen und Kunden darüber informieren und entsprechend einkaufen. Das Interesse an nachhaltig produzierten Weinen steigt von Jahr zu Jahr. Gleichzeitig ist dies, vor dem Hintergrund eines generell stagnierenden Weinkonsums, bemerkenswert. Dies deutet auf eine Präferenz der Konsumenten für Qualität über Quantität hin, wobei "Qualität" hier sowohl Geschmack, Produktionsmethoden als auch Auswirkungen auf die Umwelt einschliesst.
Winzerinnen und Winzer bestätigen direkt und indirekt, dass der Wunsch der Konsumenten nach nachhaltig produzierten Weinen von Jahr zu Jahr zunimmt. Dies spiegelt sich in der Zunahme der Anbaufläche für biologische Weine wider, die sich laut Bio Suisse zwischen 2012 und 2022 von knapp 4% auf beachtliche 18,5% mehr als vervierfacht hat. Parallel dazu steigt auch die Sensibilität der Weinproduzenten für einen möglichst naturnahen An- und Ausbau. Dies zeigt, dass die Weinindustrie auf das steigende Interesse nach nachhaltigen Optionen reagiert und sich bemüht, sich entsprechend aufzustellen.
Denner, einer der bedeutendsten Weinhändler der Schweiz, hat die Zeichen der Zeit bereits seit Jahren erkannt und sein Weinsortiment kontinuierlich um entsprechende Produkte erweitert. In den Weinregalen finden sich nach IP Suisse- und biologischen Richtlinien produzierte Tropfen. Dabei ist insbesondere die Partnerschaft mit IP Suisse von grosser Wichtigkeit. Die Partnerin setzt sich seit über 30 Jahren für eine ressourcenschonende und biodiversitätsfreundliche Schweizer Landwirtschaft ein. 2021 hat IP Suisse ein spezifisches Punktesystem für den Rebbau zur Förderung der Biodiversität und einer ressourcenschonenden Produktion lanciert. Aktuell befinden sich im Sortiment von Denner zahlreiche nach dieser Richtlinie produzierte Weine und es werden immer mehr. Der Ausbau des Angebots an nachhaltigen Alternativen spiegelt das erwähnte wachsende Interesse der Konsumenten wider und zeigt, dass Denner die Bedürfnisse seiner Kundinnen und Kunden auch bei Weinkonsum ins Zentrum stellt.
Die Debatte über die Nachhaltigkeit von Weinen ist vielschichtig und komplex, mit vielen Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Es ist jedoch klar, dass sowohl Produzenten als auch Händler einwachsendes Interesse an nachhaltig produzierten Weinen zeigen müssen. Denn, viele Konsumenten fragen spezifisch diese Produktekategorie nach. Die Herausforderung besteht jedoch zunehmend darin, Klarheit in das Dickicht der Labels und Zertifikate zu bringen und transparente, verlässliche Informationen zu liefern, die es den Konsumenten ermöglichen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig müssen weiterhin innovative und nachhaltige Anbau- und Produktionsmethoden erforscht und implementiert werden. So können die steigende Nachfrage erfüllt und gleichzeitig die Umwelt geschützt werden. Nur durch diese gemeinsamen Anstrengungen kann die Zukunft des Weins sowohl genussvoll als auch nachhaltig gestaltet werden.